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„Tag gegen Lärm“: Selbsthilfegruppen der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. beteiligten sich mit bundesweiten Aktionen
In Reinbek organisierte die DTL-Selbsthilfegruppe „Tinnischluss" aus Glinde/Neuschönningstedt einen Infostand in den Räumen der Physio- und Ergotherapie-Praxis „Hand in Hand" und beriet die interessierten Besucher. Ebenfalls im Norden des Landes hatte die Tinnitus-, Hörsturz- und Morbus-Menière-Selbsthilfegruppe Dithmarschen-Heide auf dem größten Marktplatz Deutschlands ihren Stand aufgebaut. Bei der Aktion konnten bei dem anwesenden örtlichen Hörgeräteakustiker Hörtests (Screening-Messungen) durchgeführt werden und es wurden Ohrenstöpsel verteilt. Viele Betroffene und deren Bekannte informierten sich und nutzten auch die Präsentation der auf CD nachgestellten Ohrgeräusche, die vom Zischen einer Lokomotive, Glockengeläut, dem Geräusch einer Kreissäge bis zum Klopfen eines Hammers reichten. So konnten die Angehörigen erkennen, welch einem Leidensdruck die Betroffenen täglich ausgesetzt sind. Die Aktion auf dem Heider Marktplatz sollte zeigen, dass noch viel zu tun ist, um die Menschen hinsichtlich der Lärmbelastung zu sensibilisieren. Die Gefahr, dass durch den Lärm unsere Gesundheit beeinträchtigt wird, wird Gruppensprecher Friedrich-Wilhelm Trottmann zufolge noch immer nicht genug erkannt.
Seit vier Jahren beteiligt sich auch das Berliner Beratungsbüro der DTL am „Tag gegen Lärm". In diesem Jahr wurde die bisher wahrscheinlich interessanteste Veranstaltung ausgerichtet: Im Nachbarschaftszentrum „3D Medienhaus" in Berlin-Marienfelde wurde in Zusammenarbeit mit dem Hauptstadtakustiker Flemming/Klingbeil eine Infoveranstaltung zur Lärmprävention für Jugendliche durchgeführt. Ein Mitarbeiter der Firma Flemming/Klingbeil stellte zunächst in einem Vortrag über das Ohr dar, wie der Hörvorgang funktioniert. Im Anschluss daran spielte er verschiedene Geräusche vor und erklärte sehr anschaulich, welche Lautstärke die unterschiedlichen Geräusche haben. Außerdem wurde vermittelt, wie wichtig der Schutz des Gehörs ist. Bei den Jugendlichen stieß die Aktion auf großes Interesse. „Ich persönlich wünsche mir, dass am Tag gegen Lärm viel mehr Veranstaltungen stattfinden. Ziel des Aktionstages war es, langfristig und nachhaltig das lärmbezogene Umweltbewusstsein zu fördern und zu stärken", so die Initiatorin des Berliner DTL-Büros, Tamara Oetting.
Im oberfränkischen Kulmbach präsentierte sich die ortsansässige DTL-Selbsthilfegruppe mit einem Infostand im Fritz Einkaufszentrum. Außerdem wurde ein Hörtest in Kooperation mit der Firma Fischer Optik-Akustik angeboten. Die Besucher wurden über das Thema Lärmbelastung informiert und Jugendliche über die Bedeutung des Gehörschutzes beim Disco-Besuch aufgeklärt. Erfahrungen aus erster Hand über Schwerhörigkeit und die Nutzung eines Cochlea-Implantats gab es dabei von CI-Trägerin Martha Fritsch. Im Paul-Gerhardt-Kindergarten in Kulmbach fanden vom 28. bis 30. April Projekttage zum Thema Lärmprävention statt, an denen die Kinder begeistert teilnahmen. Da es bereits im vergangenen Jahr eine solche Veranstaltungswoche gab, konnte sehr schön an die Projektergebnisse vom Vorjahr angeknüpft werden.
Im Rotmain-Center in Bayreuth präsentierte sich die neu gegründete DTL-Selbsthilfegruppe Bayreuth mit einem Infostand, zusammen mit dem Hörgeräteakustiker Fischer.
Auch in München engagierte sich die DTL und beteiligte sich am 29. April an der Eröffnung der „Woche der Kommunikation", die ebenfalls den „Tag gegen Lärm" einschloss und vom Netzwerk Hörbehinderung Bayern (NHB) ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung fand im Berufsbildungswerk München-Johanneskirchen statt. Als Sprecher des NHB wies der DTL-Präsident Volker Albert darauf hin, welche gravierenden Einflüsse Tinnitus und andere Hörschädigungen auf die Hirnaktivitäten und insbesondere auf die Psyche haben. Gleichzeitig gab er praktische Tipps, wie man trotz dieser Einschränkungen sein Leben lebenswert gestalten kann. Die am Infostand ausliegende Mitgliederzeitschrift Tinnitus-Forum und die Flyer der DTL wurden von den etwa 100 Besuchern gerne mitgenommen.
Bei einer weiteren Veranstaltung am 5. Mai anlässlich des alljährlichen europaweiten „Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" am Münchner Marienplatz wurde das Informationsangebot der DTL ebenfalls sehr gut angenommen. Volker Albert verdeutlichte bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Kommunikation, dass sich die Problematik von Tinnitus und Hörschädigung insbesondere als kommunikative Behinderung auswirke. Er zeigte jedoch auf, dass es möglich sei, unter gegenseitiger Rücksichtnahme so mit seinen Handicaps umzugehen, dass weitergehende Probleme vermieden werden könnten. Dies sei auch die besondere Aufgabe der Deutschen Tinnitus-Liga e. V., die sich als eine der größten Tinnitus-Selbsthilfeorganisationen die Aufklärung und Prävention zum Ziel gemacht habe. In einer Veranstaltung über „Tinnitus und Partnerschaft" an der Burg-Klinik Stadtlengsfeld/Thüringen am 11. Mai wurde der kommunikative Aspekt in der Partnerschaft dargestellt. Damit auch beide Seiten Gehör fanden, trug der Präsident der DTL zusammen mit seiner Frau vor. Es wurde spürbar und hörbar, welche Einflüsse der Tinnitus in einer Beziehung haben kann, wenn er als dritter Partner immer mehr Raum einnimmt, indem der Tinnitus „herumlärmt".
Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Rund 13.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus-Zusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörgeräteakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 90 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal.
Kontakt:
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Sabine Wagner
Am Lohsiepen 18
42369 Wuppertal
Tel.: 0202 24652-24
Fax: 0202 24652-20
E-Mail: s.wagner@tinnitus-liga.de