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15.10.2014 | News Siemens | Zurück

Siemens präsentiert neue Hörgeräte-Plattform binax

Auf dem 59. Internationalen Hörgeräteakustiker-Kongress EUHA in Hannover präsentiert Siemens mit binax die nächste Generation seiner BestSound-Technologie und hebt damit binaurale Hörsysteme auf ein neues Niveau. Durch eine konsequente Weiterentwicklung der von Siemens erfundenen e2e-wireless Technologie können Siemens-Hörgeräte nun auch Audio-Signale miteinander teilen und austauschen und so bei einer beidohrigen Anpassung Prozesse des natürlichen Hörens nachahmen. Die vier Mikrofone – zwei pro Hörgerät – bilden dabei ein virtuelles 8-Mikrofon-Netzwerk. Zwei unabhängige, klinische Untersuchungen haben bereits belegt, dass diese innovative Technologie ihren Nutzern einen bislang nicht erreichten Höreindruck ermöglicht. Auch Windgeräusche werden deutlich effektiver unterdrückt. Und dies alles voll automatisch und ohne wesentliche Steigerung des Energieverbrauchs.

2004 hatte Siemens als erster Hersteller weltweit Hörgeräte auf den Markt gebracht, die mittels der von Siemens entwickelten e2e-wireless-Technologie drahtlos Informationen über Lautstärke, Klang, Programmeinstellungen und interne Rechenvorgänge austauschten und synchronisierten. Hörgeräte der neuen Plattform binax mit e2e-wireless 3.0 gehen nun einen entscheidenden Schritt weiter und tauschen zusätzlich auch die Audio-Signale der Mikrofone untereinander aus.

Damit kennt jedes Hörgerät nicht nur die akustische Situation auf der eigenen Seite, sondern auch die der anderen. Neue Rechenverfahren nutzen wie das Gehirn die Tatsache, dass Sprachsignale nicht an beiden Ohren gleich laut und gleich schnell ankommen. e2e wireless 3.0 ermöglicht den auf binax basierten Hörsystemen, Informationen der Hörgeräte-Mikrofone beider Seiten auszutauschen und zu verknüpfen. Damit ergibt sich ein genauerer und vollständigerer Eindruck der akustischen Umgebung. Diese hohe Auflösung, genannt HDSR (high definition sound resolution), trägt erheblich dazu bei, dass sich der Nutzer besser auf einen Gesprächspartner fokussieren und ihn damit leichter aus den Umgebungsgeräuschen heraushören kann.

Zwei voneinander unabhängig durchgeführte klinische Studien an der Universität von Northern Colorado und am Hörzentrum der Universität Oldenburg haben bereits belegt, dass Schwerhörige in einem schwierigen Geräuschumfeld damit einen wesentlich klareren Höreindruck bekommen. In der typischen Cocktail-Party-Situation mit unterschiedlichen Nebengeräuschen und mehreren Sprechern können sich die binaural gekoppelten Hörgeräte so beispielsweise stärker nach vorne auf den Gesprächspartner fokussieren und Signale von hinten und der Seite besser abschwächen, als dies einem gesunden Gehör möglich ist. In Situationen, in denen sich der Hörgerätenutzer seinem Gesprächspartner nicht zuwenden kann, zum Beispiel als Lenker eines Fahrzeugs, richten sich die Hörsysteme sogar automatisch auf den Sprecher aus.

Auch bei Wind – einer von vielen erfahrenen Hörgeräte-Trägern häufig als besonders unangenehm beschriebenen Situation – bieten Hörgeräte der neuen binax-Hörgeräteplattform von Siemens eine automatische und effektive Lösung. Wind erzeugt unangenehme Geräusche, sobald er auf die Mikrofone der Hörgeräte trifft und überlagert oft komplette Frequenzbereiche – vor allem im Tieftonbereich. Hörsysteme der neuen binax-Plattform nutzen die Tatsache, dass Wind meist nicht gleich stark auf beide Ohren einwirkt. Sie erkennen, auf welcher Seite die relevanten Signale besser sind und übertragen diese auf die Seite, die stärker vom Wind getroffen wird. Da nur die Bereiche auf der schlechteren Seite ersetzt werden, für die es ein besseres Signal auf der anderen gibt, wird der räumliche Höreindruck unterstützt. In den seltenen Fällen, in denen der Wind direkt von vorne kommt und beide Ohren in gleicher Stärke trifft, unterbleibt die Übertragung der Audiosignale und die Windgeräusche werden in beiden Geräten synchron abgeschwächt.

Mit seiner neuen Plattform binax adressiert Siemens so zwei der bisher größten Einschränkungen von Hörgeräten und bietet eine innovative Lösung. Eine Zahl verdeutlicht den technologischen Fortschritt: Bei Hörgeräten der binax-Plattform mit e2e-wireless 3.0 werden im Vergleich zu den Vorgängermodellen rund tausendmal mehr Daten pro Sekunde übermittelt. Dennoch ist der Energieverbrauch nicht wesentlich gestiegen. Auch Siemens Hörgeräte der binax-Plattform können weiterhin mit gewöhnlichen Hörgeräte-Batterien oder modellabhängig mit wieder aufladbaren Akkus betrieben werden.

Auf dem EUHA 2014 werden die Hörgeräte-Modelle Pure, Carat und Ace mit der neuen binax-Technologie vorgestellt. Zug um Zug werden auch andere Siemens Top-Hörgeräte-Familien auf die neue Plattform umgestellt.

Die hier genannten Produkte/Funktionen sind in einigen Ländern noch nicht käuflich zu erwerben. Aufgrund von medizinproduktrechtlichen Vorgaben kann die zukünftige Verfügbarkeit nicht zugesagt werden. Detaillierte Informationen sind bei der jeweiligen Siemens-Organisation vor Ort erhältlich.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist Nummer eins im Offshore-Windanlagenbau, einer der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung sowie von Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2013, das am 30. September 2013 endete, erzielte Siemens auf fortgeführter Basis einen Umsatz von 75,9 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 4,2 Milliarden Euro. Ende September 2013 hatte das Unternehmen auf dieser fortgeführten Basis weltweit rund 362.000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.siemens.com.

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