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Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. warnt: Silvesterknaller können Schwerhörigkeit und Ohrgeräusche verursachen
(Wuppertal, 16.12.2014) Zum Jahreswechsel wird es wieder laut: Punkt Mitternacht werden zahllose Raketen und Knaller angezündet. Der Brauch, mit dem viele Menschen das alte Jahr verabschieden und das neue willkommen heißen, ist jedoch gefährlich: Böller und Raketen können schwere Gehörschäden verursachen. Ein solches Knalltrauma kann eine lebenslange Schwerhörigkeit sowie Tinnitus auslösen, warnt die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL).
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) rät daher, sich von Silvesterknallern und -raketen fernzuhalten und die Ohren zu schützen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) erleiden jedes Jahr rund 8.000 Menschen hierzulande eine Verletzung des Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper. Die Folgen können lebenslang bestehen bleiben: Tinnitus und Schwerhörigkeit, insbesondere bei hohen Tönen. Besonders oft sind Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene zwischen sechs und 25 Jahren von Knalltraumen betroffen. Dabei werden männliche Personen dreimal so oft verletzt wie weibliche.
Vor einigen Jahren wurde im Zuge der Harmonisierung europäischer Gesetze die deutsche Sprengstoffverordnung gelockert, was zur Folge hat, dass mitunter mehr als doppelt so viel Sprengmasse verwendet werden darf als zuvor – und zum Teil sogar Sprengstoffmengen auf dem Markt sind, die vorher nur Pyrotechnikern zur Verfügung standen. Dies stellt eine noch größere Gefahr für die Ohren dar, denn: Je mehr Sprengstoff, desto lauter sind die Knallkörper.
Wenn Raketen oder Böller weniger als zwei Meter entfernt von den Ohren explodieren, wirken laut DGHNO KHC etwa 25 Millisekunden lange Schallimpulse auf das Gehör. Sie erreichen Spitzen von bis zu 160 Dezibel Schalldruckpegel. Da sich Lautstärke aus einer Kombination von Schalldruck und Dauer ergibt, nimmt das Ohr diese kurzen Spitzenpegel weniger als Lärm wahr und ist für Hörschäden besonders anfällig, weshalb Innenohrverletzungen gerade an Silvester besonders häufig entstehen. Durch Knalltraumen werden die Hörsinneszellen, Stützzellen und andere Teile der sogenannten Hörschnecke im Innenohr bleibend geschädigt, die Spätfolgen sind oft nur noch durch ein Hörgerät auszugleichen. Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. warnt daher vor dem Gebrauch der Silvesterknaller und fordert eine bessere Aufklärung über die Gefahren, beispielsweise in Schulen und Jugendeinrichtungen.
Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Rund 13.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus- Zusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörgeräteakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 90 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal.
Kontakt:
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Sabine Wagner
Am Lohsiepen 18
42369 Wuppertal
Tel.: 0202 24652-24
Fax: 0202 24652-20
E-Mail: s.wagner@tinnitus-liga.de