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20.12.2018 | News biha | Zurück

Hören mit System / 15 Fakten rund ums Hören

Mainz (ots) - Eine Hörstörung kann angeboren sein oder sich durch unterschiedliche Einflüsse entwickeln. Sie kann plötzlich oder schleichend auftreten. Manchmal geht sie vorüber oder aber sie wird mit der Zeit stärker und zu einem dauerhaften Hörproblem.

Grundsätzlich gilt: Wer das Gefühl hat, von einer Hörstörung betroffen zu sein, sollte nicht zögern, einen Hörtest beim Experten zu machen. "Ein Hörverlust ist irreparabel. Wer aber auf Dauer weniger hört, verlernt das Verstehen. Deshalb ist es wichtig, möglichst frühzeitig mit der Hörsystemversorgung zu beginnen und so den Hörverlust auszugleichen", erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Frickel empfiehlt daher, regelmäßig einen Hörtest zu machen. Hörakustiker bieten Hörtests in der Regel ohne Termin und Wartezeit kostenlos direkt vor Ort in ihren Meisterbetrieben an. Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung erhalten so sehr schnell eine erste Orientierung.

Liegt eine Schwerhörigkeit vor, passen Hörakustiker aufgrund der Verordnung vom HNO-Arzt Hörsysteme individuell an den Hörverlust und die Bedürfnisse des Einzelnen an. Sie verfügen über sehr gute handwerkliche Fähigkeiten sowie umfangreiche medizinische und psychologische Kenntnisse.

Hat der Hörakustiker gemeinsam mit dem Hörgeschädigten das passende Hörsystem ausgewählt und entsprechend eingestellt, beginnt der intensive Prozess der gleitenden Anpassung und Rehabilitation. Schließlich müssen sich die Betroffenen erst an die neue Hörsituation gewöhnen. Teilweise muss das Hörverstehen regelrecht neu erlernt werden. In dieser Phase ist die intensive Betreuung und Beratung durch den Hörakustiker ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung. Die von den Gesundheitshandwerkern erbrachte Dienstleistung erstreckt sich dabei über den gesamten sechsjährigen Versorgungszeitraum.

Als hochqualifizierte Gesundheitshandwerker und Dienstleister sind die Hörakustiker Experten in allen Fragen rund ums gute Hören. Im Folgenden finden sich 15 wissenswerte Fakten.

15 Fakten rund ums Hören

1. Der Mensch kann 400.000 Töne unterscheiden. Gesunde Ohren können Frequenzen von 20 Hertz bis 20.000 Hertz wahrnehmen.

2. Ursachen für Hörprobleme gibt es viele: Lärmbelastung, eine Ohrentzündung, ein Hörsturz oder das Alter sind nur einige.

3. Ab einer Dauerbelastung von 85 Dezibel ist Lärm schädlich. 85 Dezibel sind etwas lauter als eine Fräsmaschine.

4. Wenn Sie bemerken, dass Sie schlechter hören, warten Sie nicht zu lange, sondern machen Sie einen Hörtest beispielsweise beim Hörakustiker vor Ort. Dieser Test ist in der Regel kostenlos und unverbindlich. Bei einem Hörverlust stellt der HNO-Arzt dann eine Verordnung aus.

6. Sie haben freie Wahl, welchen Hörakustiker Sie aufsuchen. Wichtig ist, dass Sie sich mit dem Spezialisten wohlfühlen und ihm vertrauen.

7. Ihr Hörakustiker guckt sich ihr Ohr genau an, schaut nach Vorerkrankungen, Narben, Auffälligkeiten. Dann ermittelt er die individuellen Kenndaten Ihres Gehörs und erstellt ein Ton- und Sprachaudiogramm. Dabei ist es wichtig, dass Sie ihn darüber informieren, in welchen Situationen Ihnen das Hören besonders schwerfällt - bei Gesprächen in der Gruppe, im Beruf, beim Fernsehen...

8. Es gibt verschiedene Hörsystem-Alternativen wie zum Beispiel Hinter-dem-Ohr und Im-Ohr-Systeme. Ihr Hörakustiker berät Sie ausführlich.

9. Nehmen Sie sich Zeit, um die Hörsysteme auszuprobieren und entscheiden Sie dann, mit welchem Sie sich am wohlsten fühlen und am besten hören.

10. Ihr Hörgerät ist ein technisch perfektes Produkt, das ganz individuell an Ihren Hörverlust und Ihre Wünsche und Bedürfnisse angepasst wird. Trotzdem braucht es Zeit, um sich an das Gerät und vor allem die Handhabung zu gewöhnen. Wichtig ist, dass Sie das Hörsystem konstant tragen.

11. Jeder Hörgeschädigte, der gesetzlich versichert ist, kann sich schon für 0 Euro - bis auf die gesetzliche Zuzahlung von 10 Euro - mit individuellen Hörsystemen versorgen lassen. In der Regel werden beide Ohren versorgt. Der Hörakustiker bietet Ihnen mindestens ein aufzahlungsfreies Gerät an.

12. Ist das Hörverstehen bereits beeinträchtigt, kann der Hörakustiker mit Ihnen ein Hörtraining durchführen.

13. Ihr Hörakustiker ist außerdem der beste Ansprechpartner, wenn es um die Pflege und Bedienung Ihres Hörsystems geht.

14. Reinigen Sie Ihr Hörsystem möglichst täglich. Das Ohrpassstück sollte über Nacht mittels einer speziellen Reinigungsflüssigkeit gereinigt werden. Vermeiden Sie, das Gerät zu viel Feuchtigkeit auszusetzen (Duschen, Schwimmen, Regen). Setzen Sie es nicht großer Hitze wie zum Beispiel praller Sonneneinstrahlung aus. Vermeiden Sie starken Schmutz, Haarspray oder Puder direkt am Hörsystem.

15. Sie sind nicht allein mit Ihrem Hörsystem: In 2017 haben Hörakustiker in Deutschland 1.255.000 Hörsysteme angepasst.

Auf der öffentlichen Seite www.hoerakustiker-suche.de finden Sie Hörakustikfachbetriebe in Ihrer Nähe. Weitere Infos rund um gutes Hören und die Hörsystemversorgung finden sich auf der neutralen Service- Seite www.richtig-gut-hoeren.de.

Zur Kampagne des Handwerks (ZDH) mit dem Motto "Für diesen Moment geben wir alles" zeigen Hörakustiker, was ihren Beruf auszeichnet:

https://www.youtube.com/watch?v=E7IUm-894Eo (27 sec)

https://www.youtube.com/watch?v=nMgN0oIOJWY (20 sec)

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.400 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.

Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.

Pressekontakt:
Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha)
Dr. Juliane Schwoch
Tel.: 06131 96560-28
Mail: schwoch@biha.de