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Schwerhörigkeit bei Kindern und Neugeborenen - Wenn Kinder nicht hören
Mainz, 10. Oktober 2019. Von 1.000 Neugeborenen kommen etwa eines bis zwei mit einer Hörstörung auf die Welt. Damit diese nicht unentdeckt und damit unbehandelt bleibt, wird das Gehör von Neugeborenen in Deutschland kurz nach der Geburt untersucht. Durch das sogenannte Neugeborenen-Hörscreening werden Hörstörungen frühzeitig entdeckt und versorgt. Hörsysteme und auch Cochlea Implantate gibt es schon für ganz junge Patienten. So können die betroffenen Kinder von Anfang an ihren für ihre Entwicklung wichtigen Hörsinn nutzen.
„In Deutschland werden im Jahr zwischen 800 und 1.600 Kinder mit einer Hörschädigung geboren“, sagt Hörakustikmeister Eberhard Schmidt aus Regensburg, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker und selbst erfahrener Pädakustiker. Der Hörsinn ist jedoch essentiell für die Entwicklung des Kindes und Voraussetzung für das Erlernen der Lautsprache. Nur wenn das Kind gut hört, kann es verschiedene Laute voneinander unterscheiden, richtig zuordnen und wiedergeben. Gerade im Säuglings- und Kindesalter, wenn grundlegende kommunikative und soziale Fähigkeiten des Menschen angelegt werden, ist Früherkennung wichtig. Bei einer Hörminderung kann frühzeitig mit einem Hörsystem geholfen werden. Möglich ist das schon bei wenige Wochen alten Säuglingen.
Eltern wird empfohlen darauf zu achten, ob sich ihr Kind lauten Geräuschen zuwendet. Auch falls es nur wenige oder monotone Töne von sich gibt, könnten dies Anzeichen für Schwierigkeiten beim Hören sein. Dann empfiehlt sich eine umgehende Untersuchung durch einen Pädakustiker, der als ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet helfen kann.
Pädakustiker sind Hörakustiker, die sich auf Schwerhörigkeit bei Kindern spezialisiert haben. Sie verfügen über fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten rund um das kindliche Gehör. Da sich die Untersuchung eines Kindes deutlich von der eines Erwachsenen unterscheidet, ist spezielles Wissen gefragt: Ein Baby oder Kleinkind kann oft noch nicht präzise sagen, welche Töne es hört und welche nicht. Daher ist die Anpassung eines individuellen Hörsystems und die Betreuung eines Kindes unter Einbeziehung seiner Familie Aufgabe der Pädakustiker. Da Eltern das Verhalten ihres Kindes im Alltag am besten beobachten und einordnen können, werden sie neben dem Kind aktiv in die Versorgung eingebunden. In Deutschland gibt es derzeit über 1.000 speziell für das kindliche Gehör ausgebildete Hörakustiker.
Hörakustiker sind Experten in allen Fragen rund ums Hören und beraten kompetent und umfassend. Erst kürzlich erhielten Hörakustiker in der bundesweit größten Versichertenbefragung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) Bestnoten von den Versicherten. Ca. 90 Prozent gaben an, „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit ihrer individuellen Versorgungssituation zu sein, unabhängig davon, ob eine aufzahlungsfreie Versorgung oder eine mit privater Zuzahlung gewählt wurde. Zudem stellte die Versichertenbefragung deutlich heraus, dass die Wohnortnähe der Hörakustik-Meisterbetriebe besonders geschätzt wird.
Auf www.hoerakustiker-suche.de lassen sich Hörakustiker und Pädakustiker in der Nähe finden.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.600 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Pressekontakt:
Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha)
Wallstraße 5, 55122 Mainz
Dr. Juliane Schwoch
Tel.: 06131 96560-28
Mail: schwoch@biha.de
www.biha.de